Die Diagnostik beinhaltet zwei Komponenten:

• das Sammeln von Eindrücken und Daten durch Sehen, Hören, Fragen und Fühlen sowie
• die Identifikation von Dysbalancen zwischen Yin und Yang, innerhalb einer oder mehrerer Leitbahnen, Schichten oder Wandlungsphasen oder/und die Identifikation definierter Disharmonie-Muster .

Hier geht es um eine Reihe von Detailwahrnehmungen, die - v.a. über den dann folgenden Schritt - zu einem grundlegenden Eindruck von dem Konstitutionstyp sowie dem aktuellen Gesundheitszustand der Patienten führen.

Sichtbar sind verschiedenste Merkmale, welche z.B. einen Rückschluss auf die geistige Vitalität erlauben, welche auf Disharmonien in einer bestimmten Wandlungsphase oder einer bestimmten Leitbahn verweisen oder Aussagen über den Zustand der Körperflüssigkeiten ermöglichen können usw. Augen, Zunge, Haut, Mimik, Gestik, Gang u.v.a.m. geben dabei wichtige Hinweise. Insbesondere der Puls- und Zungenbefund können wichtige Informationen liefern.

Die Lautstärke der Stimme verrät etwas über das Lungen-Qi, ihr Klang möglicherweise etwas über eine Unausgewogenheit innerhalb einer bestimmten Wandlungsphase. Die Artikulation kann Hinweise auf den Zustand des Herzens und auf geistige Aspekte geben.

Fragen ergründen Hinweise auf die auslösenden Faktoren, die Dauer, das Ausmaß und die Art der Störung. Sie dienen der Erhärtung anderer Befunde (z.B. über beteiligte Leitbahnen und Funktionskreise, den Zustand der Körperflüssigkeiten usw.), und sie beleuchten die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Daten bzw. Symptomen. Schulmedizinische Diagnosen wie erhöhte Blutfettwerte, Steinleiden, Tennisellenbogen, Leistenbruch, Migräne, Fazialisparese etc. sind in diesem Sinne Hinweise auf Störungen in den verschiedenen Funktionskreisen, die bspw. zu Schleim, Leitbahn-Obstruktionen, einer Organfunktionskreis-Erschöpfung, innerer Hitze und oder innerem Wind geführt und auf diese Weise die Selbstregulation eines ganzen Systems behindert haben, das es nun wiederherzustellen gilt.

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