Ingelore-Ursula Kalz-Simontowski Heilpraktikerin

Weißdornweg 2   38300 Wolfenbüttel   Tel. 05331 859281

Yin und Yang

Yin und Yang sind energetische Polarisierungen eines Feldes, zwischen denen Ströme fließen. Stromfluß beinhaltet Bewegung und damit Ausdehnung in Raum und Zeit, eine Vorbedingung für Manifestation.

 

Ströme erzeugen Kraftfelder und erlauben Transformation. Und in diesem Sinne ermöglichen sie Wandlung. (Yin und Yang sind eine Voraussetzung für die Fünf  Wandlungsphasen, ein Modell u.a. für Wachstum, Entwicklung und Evolution.) Die potentielle Energie des Wassers kann beispielsweise zur Stromerzeugung genutzt werden, die der Nahrung für Wachstumsprozesse, d.h. zur Materialisierung in einer neuen Form (eher Yin), aber auch zur Produktion von Wärme oder von Gedankenströmen (eher Yang), für den Bau- wie für den Energiestoffwechsel gleichermaßen also.

 

Energie (eher Yang) und Materie (eher Yin), das sind nach quantenphysikalischer Erkenntnis nur die zwei Seiten einer Medaille. Das kleinste „Teilchen“ ist nämlich kein Teilchen, sondern Energie, der Stoff, aus dem eben nicht nur Träume sind. Manifestation gewissermaßen als Energie in verschiedenen Aggregatzuständen: ätherisch, dampfartig (eher Yang), flüssig, fest (eher Yin).

 

Permanente Energietransformation aus eigenem Antrieb (bewußt oder unbewußt) ist ein Kennzeichen des Lebendigen. Dieses Fließgleichgewicht beinhaltet ein ständiges Aufnehmen und Abgeben, schließt aber den statischen Aspekt eines endgültig ausgewogenen Zustandes gleichzeitig aus. Eine gewisse Unausgewogenheit, eine Potentialdifferenz, ist sozusagen der Motor, der das Bestreben nach Ausgewogenheit, den inneren Antrieb zur Transformation, in Gang hält. Vollständige Harmonie wäre Einklang, gleiche Spannung, Stillstand, Ruhe, entspräche einem elektrischen Feld ohne jeden Stromfluß. Ein Zustand ohne Manifestation.

 

Tod bedeutet Trennung von Yin und Yang und damit Kollabieren dieses elektromagnetischen Feldes. In der Elektrotechnik ist bekannt, daß bei einem solchen Feldzusammenbruch kurzzeitig sehr starke Ströme induziert werden und es zur Umkehr der Polaritäten und damit der Fließrichtung kommt.

 

Das wiederum entspricht der Vorstellung, daß die Fließrichtung von Yin bzw. Yang vor- und nachgeburtlich unterschiedlich sei, genauer müßte man wohl sagen: vor der Manifestation und nach der Manifestation oder bei Ausbildung der Polarität von Yin und Yang aus Qi bzw. bei der Auflösung der Yin-Yang-Polarität und Transformation zurück zum Qi.

 

Insofern, als Strom ein energetischer Begriff und damit eher Yang ist, mag man die Vorstellung des Freiwerdens solcher potenzierten Kräfte mit dem Freiwerden des Seelenanteils assoziieren, ebenfalls einem Yang-Aspekt. Ob diese freigesetzte Energie nun eine bewußte ist oder nicht, das muss jeder für sich selbst beantworten. In diesem Sinne bedeutet z.B.

eher Yin 

 

Ruhe

Struktur

materiell

Dunkelheit

Kontraktion

Absinken

Herbst und Winter

Wasser

kalt

Eis

Wasser

eher Yang

 

Bewegung                                                 Funktion

immateriell

Helligkeit

Expansion

Aufsteigen

Frühling und Sommer

Feuer

warm

Wasser

Dampf


Mit diesen Beispielen wird deutlich, daß das eine als Keim im anderen bereits enthalten ist und daß sich das eine in das andere wandeln kann. Es geht bei Yin und Yang also nicht um eine statische Festlegung, sondern um eine Relation zwischen Polaritäten, mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten dazwischen, so daß etwas nur im Vergleich zu etwas anderem mehr Yin oder Yang sein kann. In einem anderen Vergleich kann sich Yin als Yang erweisen wie beim Vergleich von Wasser mit Eis oder mit Dampf.

 

So wie die Nacht zum Tag, der Sommer zum Herbst wird, der Schnee zu Wasser schmilzt, so wandelt sich auch aufgenommene Nahrung zu körpereigenen Substanzen und Energien. Yin bringt Yang hervor, aus Yang entwickelt sich Yin. Alle aufgenommenen Informationen werden gewandelt, selektiert, bewahrt oder eliminiert, zuletzt aber doch wieder transformiert und transzendiert. Der Geist (eher Yang) beeinflußt den Körper (eher Yin), denn sind wir himmelhochjauchzend, funktioniert er anders, als wenn wir zu Tode tiefbetrübt sind. Und der Körper beeinflußt den Geist, denn ein junger, gesunder Körper läßt das Gefühl von kraftstrotzender Gesundheit und enormem Tatendrang entstehen, während ein gebrechlicher Körper das Gemüt ganz ordentlich niederzudrücken vermag.

 

Behandlung zielt darauf ab, ein annäherndes Gleichgewicht zwischen Yin und Yang herzustellen, also das eine oder das andere zu stärken oder aber eine Yin- bzw. Yang-Fülle zu beseitigen. Ein Gefühl innerer Kälte kann beispielsweise verursacht werden durch einen Mangel an Yang-Energien, welche demzufolge zu stärken wären. Erbrechen nach übermäßigem Genuß von Speiseeis hingegen wäre eine Yin-Fülle, die beseitigt werden müßte. Oft treten lokale Füllezustände wie pochende Schläfenkopfschmerzen auf der Basis von Mangelzuständen wie Blutmangel auf. Hier muß einerseits die lokale Fülle beseitigt, andererseits der Mangel behoben werden.

zurück

zum Seitenanfang